Besondere Projekte unseres Vereins

Auf dieser Seite stellen wir besondere Projekte unseres Vereins vor, die nicht unter Veranstaltungen aufgelistet sind.

BaseG 2024 im Lebensbogen

Stand Oktober 2024

Im Sommer 2024 passierte etwas ganz Besonderes auf unserem Gelände: die BASEG war da! Die BASEG ist die „Bundesarbeitsgemeinschaft selbstverwalteter Gartenbaubetriebe“ (https://www.baseg.org/).

Seit mehr als 35 Jahren kommen in jedem Sommer etwa 150 Menschen zusammen, um in einer Woche ehrenamtlich das Gelände einer gemeinnützigen Organisation mit großem Elan zu verschönern und ökologischer sowie klimagerechter zu gestalten. An der Bauwoche nehmen über 120 Landschaftsgärtner:innen teil, von Auszubildenden bis zu Meister:innen und Landschaftsplaner:innen. Das gastgebende Projekt sorgt für Unterkunft und Verpflegung und besorgt die benötigten Materialien und Maschinen.

So entsteht in einer Woche eine solche Veränderung im Gelände, dieeine erhöhte Biodiversität aufweist und Flora und Fauna besser unterstützt! Menschen begegnen und inspirieren sich, arbeiten solidarisch zusammen und lernen voneinander, so dass am Ende alle von der neuen Fülle und Schönheit überrascht sind.

Termin der Aktion: 27.07. - 03.08.2024

Das Konzept der Baseg Bauwoche 2024 fußt auf zwei Säulen:

1. Die Förderung des ökologischen Bewusstseins im Hinblick auf die Herausforderung des Artensterbens und der daraus resultierenden Konsequenz für die Auswahl von Baustoffen und Bauweisen im Garten und Landschaftsbau zur Förderung der Biodiversität und

2. Die Vermittlung von Herangehensweisen zum Erfassen und zukünftigen Vermeiden des CO2 Fußabdrucks der beteiligten Personen und Firmen im Hinblick auf die notwendige Transformation des Garten- und Landschaftbaus zur Erreichung der Klimaneutralität.

Dabei lag der Hauptaugenmerk auf drei Punkten:

- Wie hoch ist die mögliche CO2 Einsparung durch den Austausch von fossilen Brennstoffen in Baumaschinen durch alternative Antriebe?

- Kann durch die Verwendung von Produkten aus rein regionaler Herkunft oder nicht veredelten Produkten oder recycelten Baustoffen eine wesentlich bessere Klimabilanz erreicht werden?

- Wie können Bauabläufe und Bauweisen abgeändert werden, dass sie unter dem Aspekt des Umwelt- und Klimaschutz bei gleicher Qualität des Gewerks eine wesentliche Verbesserung in der Nachhaltigkeitsbilanz erzielen?

Auf verschiedenen Baustellen sollten die Teilnehmer:innen Bewusstsein über die wesentlichen CO2 Emittenten der Baustellen entwickeln und daraus Methoden ableiten, wie im Baualltag des Garten- und Landschaftbaus eine CO2 Reduktion herbeigeführt werden kann und diese verstetigt und/oder gesteigert werden kann.

Wir vom Lebensbogen hatten uns im Sommer 2022 darum beworben. Wir haben uns riesig gefreut, den Zuschlag für 2024 bekommen zu haben. In zwei Treffen mit der BASEG-Planungsgruppe haben wir Baustellen identifiziert, die im Sommer 2024 umgesetzt wurden. Aus 10 Ideen sind 4 konkrete Vorhaben geblieben, die wir realisiert haben. Diese sind weiter unten beschrieben.

Bei allen Baustellen verließen wir uns auf die Kreativität und die Lust am Gestalten der professionellen Garten- und Landschaftsgärtner:innen. Wir gaben zwar den groben Rahmen vor, was letztendlich dabei herauskam, wurde aber erst im Laufe des Prozesses sichtbar.

Alle verwendeten Maschinen waren elektrobetrieben und wurden uns gesponsert durch die Firma Wacker Neuson, womit wir CO2 sparen konnten. Vielen Dank dafür!

Für die Fördergelder von der Heidehofstiftung, von Aktion Mensch und der Stiftung trias bedanken wir uns ganz herzlich. Leider wurden andere Förderanträge nicht bewilligt und die Finanzierung für Baustoffe und Maschinen mussten teilweise von der Gemeinschaft selbst gestemmt werden . Daher freuen wir uns, wenn du uns dabei unterstützt. Hier kannst du direkt spenden:

https://lebensbogen.org/gemeinschaft/unterstuetzen#c233

DANKE!

1. BaseG-Baustelle

Ein barrierearmer Weg führt nun von der Piazza zum Tagungshaus. Er soll unseren Gästen einen treppenfreien Weg zu den Zimmern und Seminarräumen ermöglichen. Da unser Gelände am Hang liegt, müssen zwischen Seminarsequenzen, Mahlzeiten und Übernachtung täglich mehrfach relativ weite Wege oft auch mit Treppenstufen überwunden werden. Damit auch Menschen mit Rollstuhl oder anderen Gehhilfen hier gut beteiligt sein können, wurde ein geschwungener, am Rand bepflanzter Weg mit einer Pergola über die Wiese gebaut. Der Weg sollte keinen Boden versiegeln, sondern es wurde auf wassergebundene Oberflächen geachtet und mit Naturbaustoffen gearbeitet. Die vorhandenen großen, alten Bäume in unserem parkähnlichen Gelände werden geschont und es wurden schonend für die Wurzeln „umbaut“.

2. BaseG-Baustelle

Der Vorplatz des Tagungshauses wurde ökologischer und schöner gestaltet. Der zuvor komplett gepflasterte Platz wurde an verschiedenen Stellen aufgebrochen und mit Pflanzinseln (Biotopen) begrünt, so dass mehr Biodiversität entsteht.

Der Platz unter der Linde wird zum Verweilen einladen und Insekten Nahrung bieten. Ein altes Brunnenbecken wurde neu bepflanzt und mit einer Holzbank versehen. Außerdem wurde das Pflaster abgerundet und attraktiver gestaltet.

3. BaseG-Baustelle

Unser ehemalige Sportplatz, den wir bereits entsiegelt und begrünt haben und der jetzt „der grüne Platz“ heißt, steht auch unseren Gästen zum Verweilen und vor allem den Kindern zum Spielen zur Verfügung. Die Stein-Tribünen an diesem Platz wurden bepflanzt und eine Sitzecke wurde integriert. Auch mit dieser Maßnahme wird die Flora und Fauna unterstützt und vielfältiger werden, so dass eine größere Biodiversität entsteht.

Die Treppe am Tagungshaus zum grünen Platz wurde ebenfalls neu gestaltet und die Wegeführung zu unserer Zeltwiese mit Außenküche ist nur klar ersichtlich.

4. BaseG-Baustelle

Unser Gemeinschaftsaußenbereich wurde zu einem an den Klimawandel angepassteren Aufenthaltsbereich umgestaltet. Die Wege, die bei Regen rutschig waren, wurden durch wassergebundene Wegedecken ersetzt und etwas schmaler gestaltet. Dafür gibt es mehr bepflanzte Bereiche wo Biotope entstehen.

Der gemeinschaftliche Aufenthaltsbereich wurde verschönert und zum Teil entsiegelt.

 

5. BaseG-Baustelle

Der Bachlauf, der bereits in einem Vorprojekt angefangen worden war, wurde bei der BaseG fertig gestellt. Detaillierte Beschreibung siehe unten.

Experimentelles Wassermanagement

Vorprojekt zur BaseG 2024

Wie können wir mit möglichen Dürreperioden umgehen? Welche Möglichkeiten haben wir, Wasser besser zu sammeln und nutzbar zu machen? Wie können wir die Biodiversität verbessern und Flora und Fauna unterstützen?

Auf dem Gelände der Gemeinschaft Lebensbogen wurde mit einem Plaungsworkshop in 2023 ein experimentelles Projekt gestartet an dem Mithelfende und Lernende mitwirken konnten. Ziel des Projektes ist, das Regenwasser von Dachflächen und unterirdisches, bisher ungenutzt abfließendes Wasser in einen neu gebauten naturnahen Bachlauf zu leiten und am Ende in einem Becken zur weiteren Nutzung zu sammeln. In dem entstehenden Feuchtbereich werden feuchteliebende Pflanzen angesiedelt, um die Artenvielfalt in diesem besonderen Kleinbiotop zu erhöhen und Lebensräume für Insekten und Amphibien zu schaffen.

Mit zwei, durch eine Stiftung geförderte, kostenfreie Workshops wurde dies Projekt realisiert. Der Planungsworkshop hat im November 2023 und der Umsetzungsworkshop im April 2024 stattgefunden. Alle verwendeten Maschinen waren elektrobetrieben und wurden uns gesponsert durch die Firma Wacker Neuson, womit wir CO2 sparen konnten. Der Bachlauf konnte nicht ganz fertig gestellt werden - er wurde bei der Sommer-BaseG vollendet.

Download der Ergebnisse des Planungsworkshops: Dokumentation Planungsworkshop

Vernetzungstreffen - Bundesweite Kollektivvernetzung 2024

Das Vernetzungstreffen 2024 im Lebensbogen

Seit gut zehn Jahren rollt die jüngste Welle von neuen Kollektivgründungen durch’s Land. Ob Kneipe, Druckerei, Verlag, Poliklinik, IT-Support oder Kaffeerösterei – sie alle wollen anders arbeiten, anders wirtschaften, anders leben. Ein Teil von ihnen sucht die Vernetzung und Kooperation, selbstredend auch mit den »älteren« Projekten. Im Frühjahr 2022 kamen deutschlandweit 50 Menschen aus 30 Kollektiven in Lübeck zusammen. Ein Jahr später waren es bereits 80 Kollektivistas aus 40 Projekten. Aus diesem Impuls erstarkten oder entstanden auch lokale Vernetzungen wie etwa in Berlin, Kassel und Köln.

Im letzten Jahr erarbeiteten die Teilnehmenden wichtige Eckpfeiler für ihr Selbstverständnis:

1. Das Kollektiv verfügt über die Produktionsmittel.

2. Kollektive wirtschaften bedarfsorientiert statt profitorientiert.

3. Im Kollektiv übernehmen alle Verantwortung.

4. Im Kollektiv entscheiden alle gleichberechtigt.

5. Geld wird gleichwertig und nach Bedarf verteilt.

6. Kollektive tragen zur emanzipatorischen Entwicklung bei.

Als Kollektiv am Konkurrenz-Markt teilzunehmen, ist eine große Herausforderung: Selbstverwaltung braucht Zeit, andererseits muss der nötige Umsatz gelingen. Die Leistung betriebswirtschaftlich zu optimieren, kann aber mitunter dazu führen, sich zu einem nur noch alternativ angehauchtem hierarchischem Profitunternehmen zu wandeln.

Diesen Weg zusammen zu gehen, sich dabei gegenseitig zu unterstützen, trägt sicherlich dazu bei, den eingeschlagenen Kurs zu halten. In diesem Sinne kam es beim letzten Treffen zum Konsens, aus den lockeren Zusammenhängen eine verbindlichere Struktur zu schaffen: durch die Gründung eines basisdemokratisch geprägten Dachverbandes. Dies steht nun für dieses Jahr bereits auf der Tagesordnung.

Lebensbogen ist dieses Jahr der Veranstaltungsort für das Vernetzungstreffen und ist mit seinen zwei Kollektivbetrieben Tagungshaus und Café mit dabei. Der Projekt-Lebensbogen e.V. ist Träger dieser Veranstaltung.

Infos zur Veranstaltung und zur Anmeldung (ausschließlich offen für Kollektivbetriebe) hier

(Unvollständige) Liste von Kollektivbetrieben: https://kollektivliste.org

Gefördert wird die Veranstaltung von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt: https://www.stiftungmunda.de/

Aufbau unserer Jurte

August 2022

Mitte August haben wir unsere neue Jurte aufgebaut. Es war eine schöne Gemeinschaftsaktion an einem heißen Sommertag. Den Holzboden für die Jurte hatte Moana vom Lebensbogen vorher selbst gebaut. Die Jurte bereichert nun unseren Platz bei der Außenküche. Sie soll sowohl für Veranstaltungen als Seminarraum oder auch Rückzugsort dienen als auch für uns als Gemeinschaft als besonderer Ort für Zusammensein. Insbesondere soll die Jurte genutzt werden für Gruppen mit Naturverbundenheit und die sich für die Umwelt oder gegen den Klimawandel engagieren.

Es ist eine Sommerjurte, die nur von Frühling bis Herbst stehen wird. Die Jurte wurde gefördert vom Regionalbudget der Region Kassel-Land sowie von einer Privatperson mit einem größeren Betrag. Ebenso haben wir für die Inneneinrichtung Sachspenden erhalten. Wir bedanken uns ganz herzlich für diese Unterrstützung! Die Inneneinrichtung ist noch nicht ausreichend. Wir freuen uns über gut erhaltene Teppiche, Boden- und Jogakissen oder auch (Woll-)Decken. Bitte sprecht uns an, falls ihr etwas spenden wollt. Auch Geldspenden helfen uns weiter, zumal wir noch etwa 1.000 € nicht gegenfinanziert haben.

 

 

Entsiegelung und Renaturierung ehemaliger Sportplatz

Im Oktober 2021 wurde die Fläche von 1.800 m² entsiegelt. Der defekte, poröse und belastete Tartanbelag wurde von einer lokalen Firma mit grossen Maschinen entfernt und auch eine Schicht von 10 cm Asphalt. Beides wurde fachgerecht entsorgt und deponiert. Jetzt liegt der unbelastete Basaltschotter frei und diese grosse Fläche kann neu belebt werden. In zwei Permakulturworkshops wurde die weitere Entwicklung geplant. Es wird wassergebundene Wege, einen zum Spielen einladenden Bouleplatz und eine grosse Spielwiese geben. Pflanzflächen für essbare und blühende Sträucher und Stauden, um die ökologische Vielfalt zu verbessern werden rundum angelegt, so dass die rechteckigen Kanten gebrochen werden und es fliessende Übergänge geben kannOberflächenwasser soll in einem Becken gesammelt werden, um damit die Pflanzflächen zu bewässern. Die alten Tribünen aus Beton und Backsteinen werden erhalten und neu in die Gesamtgestaltung integriert. Hier werden behagliche Sitzmulden entstehen und Plätze zum Verweilen.

Im nächsten Schritt werden erste Maßnahmen erfolgen, um die Flächen für die spätere Gestaltung mit der BASEG, einem Zusammenschluss kollektiver Gartenbaubetrieben, vorzubereiten. Die Pflanzbereiche werden hierfür mit Mutterboden versehen und erste Gewächse angepflanzt. Später werden mit Naturmaterialien wie Steine, Kiesel, Holz, Hackschnitzel Bereiche gestaltet, die insekten und Kleintieren Schutz und Rückzugsräume bieten. Der Platz wird zu einem erfahrbaren naturnahem Lebensraum mit Kleinstbiotopen, diversen Nischen, sinnlichen Erfahrungsräumen, Ruhezonen und Mischkulturen aus Wild-und Nutzpflanzen angelegt.

Nun wurde im April 2022 der Mutterboden aufgetragen und eine Fläche mit Kalkschotter belegt. Die Aussaat und die Bepflanzung können beginnen.
In den nächsten Jahren wird es an die Realisierung gehen und an die lebendige Gestaltung. Dafür werden wir mit geschulten Gartenbaubetrieben zusammen arbeiten.

Es gibt noch viel zu tun!

Wir danken der Post-Code-Lotterie für die bewilligte Förderung und auch der Stiftung trias für die gewährte Förderung.

 

Auszeit

Als gemeinnütziger Verein stellen wir Räumlichkeiten zur Verfügung, damit sich Menschen eine Auszeit nehmen können – auch wenn sie wenig oder kein Geld haben.

Auszeit – was heißt das?

Eine Auszeit zu nehmen, bedeutet für jede Person etwas anderes.

Auf jeden Fall ist es eine besondere und abgekoppelte Zeit, von dem sonst üblichen Alltag. Unser Auszeitprojekt richtet sich an Menschen, die sich beispielsweise von einer anstrengenden Lebensphase, einer aufreibenden Tätigkeit oder einer Krankheit regenerieren müssen. Eine Auszeit kann auch eine Umorientierung oder Neuausrichtung im Leben einleiten oder Zeit geben für ein kreatives Projekt, für das Raum und Ruhe benötigt wird.

Für diese Möglichkeiten hat unser Verein eine Wohnung mit drei Zimmern, Küche und Bad eingerichtet. Mit genutzt werden kann ein Raum für Stille und Meditation. Die Wohnung liegt etwas abgelegen in den Gebäuden unserer Gemeinschaft – direkt im Naturschutzgebiet Habichtswald.

Weitere kostenpflichtige Angebote können bei Bedarf genutzt werden: Coaching oder Massage.
Wir als Gemeinschaft haben den Wunsch, auch Personen mit geringen finanziellen Mitteln eine Auszeit zu ermöglichen. Daher ist der Aufenthalt in der Auszeitwohnung auf Spendenbasis möglich. Der Richtwert für Spenden beträgt 15 € am Tag für das Wohnen. Die Verpflegung ist selbst zu organisieren – dafür gibt es eine gut ausgestattete Küche in der Wohnung. Nach Absprache können wir bzgl. Lebensmittel-Einkauf unterstützen. Nach individueller Absprache sind geringere und gerne auch höhere Beiträge möglich. Für Menschen mit ausreichend finanziellen Mitteln gelten unsere Tagungshauspreise.

Bei Interesse an einer Auszeit, wende dich bitte an: kontakt@projekt-lebensbogen.de

Wichtig:

Der Auszeit-Aufenthalt ist kein Weg, um Kontakt mit der Gemeinschaft Lebensbogen aufzunehmen oder falls du Einstiegsinteresse bzgl. unserer Gemeinschaft hast. In dem Fall schaue bitte unter: https://lebensbogen.org/gemeinschaft/interessiert