Nachhaltige Entwicklung
Nachhaltige Entwicklung
Das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit beschäftigt uns immer wieder und das Thema „Klima“ ist ein wichtiges gemeinsames Anliegen. Wir versuchen so energiesparend und ressourcenschonend zu leben wie möglich. Jedoch ist da bei uns noch viel „Luft nach oben“. An vielen Punkten scheitert die nachhaltige Lebensweise auch am Geld.
In den letzten zwei Jahren haben wir gezielt an einem „Klimafahrplan“ für Lebensbogen gearbeitet und uns mit den verschiedenen Sektoren beschäftigt: Gebäude, Mobilität, Ernährung, sonstiger Konsum. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir Jahr für Jahr die Erzeugung von CO2 schrittweise reduzieren. Einmal im Jahr schauen wir uns an, ob wir unsere Ziele erreichen oder ob nach gesteuert werden muss. Unser Ziel ist, bis 2030 CO2 neutral zu werden. Nach und nach setzen wir verschiedene kleinere Maßnahmen um, wie z.B. alle Fenster abdichten, die Warmwasserzeiten reduzieren, bewusster Umgang mit Heizenergie. Ein größeres Projekt war und ist unser ehemaliger Sportplatz, den wir entsiegelt haben und der nun nach und nach unter Permakultur-Gesichtspunkten begrünt wird.
Durch gemeinschaftliche Nutzung von Haushaltsgeräten und Maschinen kommen wir mit weniger Gerätschaften aus als in Einzelhaushalten. Wo es sinnvoll und machbar ist, verwenden wir Recycling-Materialien. Unsere Lebensmittel werden zentral von einem Bioanbieter geliefert – das spart Wege mit dem Auto. Es gibt zum Essen mittags immer auch eine vegane Variante – die Anzahl der Veganer*innen steigt stetig bei uns. Ansonsten ernähren wir uns überwiegend vegetarisch. Zunehmend können wir Gemüse aus eigenem Anbau genießen und die Permakulturansätze auf unserem Gelände lassen immer mehr Obstbäume und Beerenfrüchte wachsen, auch wenn der Boden auf unserem Gelände recht steinig ist.
Wir haben ein E-Auto, E-Bikes und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Eine Solardusche und ein Kompostklo sind in Planung. In unserem „Klamöttchen“ lagern ausgemusterten Kleider. Sie werden gerne von uns oder auch unseren Gästen weiter verwendet.
Ein Großprojekt für die nächsten Jahre ist die ökologische, energetische Sanierung unserer Gebäude aus den 60ger Jahren. In 2023 wollen wir mit der Sanierung des Gäste-Essensbereichs und dem Foyer des Tagungshauses beginnen, für die wir viel Geld in die Hand nehmen müssen. Wir hoffen dafür auf ausreichend Fördergelder.
Diese Seite auf einen Blick
Grüner Platz
Wir entsiegeln den ehemaligen Sportplatz und schaffen Raum für Renaturierung


Im Oktober 2021 wurde die Fläche von 1.800 m² entsiegelt. Der defekte, poröse und belastete Tartanbelag und eine Schicht von 10 cm Asphalt wurde von einer lokalen Firma mit großen Maschinen entfernt. Beides wurde fachgerecht entsorgt und deponiert. Jetzt liegt der unbelastete Basaltschotter frei und diese große Fläche kann neu belebt werden.
In zwei Permakulturworkshops haben wir die weitere Entwicklung geplant. Es wird wassergebundene Wege, einen zum Spielen einladenden Bouleplatz und eine große Spielwiese geben.
Pflanzflächen für essbare und blühende Sträucher und Stauden, um die ökologische Vielfalt zu verbessern werden rundum angelegt, so dass die rechteckigen Kanten gebrochen werden und es fließende Übergänge geben kann. Oberflächenwasser soll in einem Becken gesammelt werden, um damit die Pflanzflächen zu bewässern. Die alten Tribünen aus Beton und Betonsteinen werden erhalten und neu in die Gesamtgestaltung integriert. Hier werden behagliche Sitzmulden entstehen und Plätze zum Verweilen.
Im nächsten Schritt werden erste Maßnahmen erfolgen, um die Flächen für die spätere Gestaltung mit der BaseG, einem Zusammenschluss kollektiver Gartenbaubetrieben, vorzubereiten. Die Pflanzbereiche werden hierfür mit Mutterboden versehen und erste Gewächse angepflanzt.
Später werden mit Naturmaterialien wie Steine, Kiesel, Holz, Hackschnitzel Bereiche gestaltet, die Insekten und Kleintieren Schutz und Rückzugsräume bieten. Der Platz wird zu einem erfahrbaren naturnahem Lebensraum mit Kleinstbiotopen, diversen Nischen, sinnlichen Erfahrungsräumen, Ruhezonen und Mischkulturen aus Wild-und Nutzpflanzen angelegt.
Photovoltaik Anlage

Die Anlage wurde im Mai 2020 auf dem Dach von unserem Verwaltungsgebäude in Betrieb genommen. 180 Module haben 300 m² Fläche und sind gleichmäßig auf beiden Dachhälften in Ost-West-Ausrichtung installiert. Sie liefern 58,5 Kilowattpeak.

Über eine "intelligente" Ladebox werden unsere zwei e-Autos möglichst nur mit eigenem Solarstrom geladen. Erst wenn alle Möglichkeiten der Eigennutzung ausgeschöpft sind, wird der Strom ins Netz eingespeist.

Die beiden Wechselrichter haben eine Leistung von 40.000 Watt (VA). Sie liefert die Hälfte des auf dem Gelände benötigten Stroms. Wir erreichen eine Eigennutzung des selbst erzeugten Stromes von über 70%.
Permakultur
Das Konzept

Im Frühjahr 2020 ist das Forschungs- und Lernprojekt „Holon-Permakultur“ in der Lebensbogen-Gemeinschaft gestartet. Gärtner-Autodidakt Anjou Reuter, Lebensbogen-Kommunarde, bringt beim gemeinschaftlichen Arbeiten auf einer rund 1.500 Quadratmeter großen Versuchsfläche seine über 20-jährige naturnahe Gartenerfahrung ein. Der Begriff „Holon“ benennt die Idee der Ganzheitlichkeit. Das bedeutet, bewusst den Blick weiten, im Wissen, das Alles mit Allem zusammenhängt. Grundlage der Flächenstruktur ist das Drei Zonen Prinzip von Markus Gastl. Die Zonen sind klar voneinander abgegrenzt und beeinflussen sich in ihrer Lebendigkeit. Die Zone A ist eine Rand- und Pufferzone aus Sträuchern. Zone B mit Magerboden ermöglicht eine höhere Pflanzen- und Tiervielfalt. Und die Zone C mit einem nährstoffreichen Boden ist die Ertragszone zur zusätzlichen Gemüse- und Kräuterversorgung. Eine besondere Bedeutung hat das eigene Wohlbefinden: „in Freude tun“ in Verbindung mit dem Wohle des Bodens, der Pflanzen, der Tiere, der Naturwesen und der Mitmenschen. Dazu kommt die bewusste Langsamkeit, das Denken und Tun in Kreisläufen, laufendes Beobachten und Reflektieren als Mittel um in Verbindung zu gelangen.
Unser Verein Projekt-Lebensbogen führt in seinem Kultur- und Bildungsprogramm auch Veranstaltungen zur Holon-Permakultur durch.
Permakultur in 2022
Was passiert in 2022?


Auf einer bislang ungenutzten Brachfläche von ca.1500 qm entstanden in 2020 die ersten permakulturell gestalteten Beete zur Teilversorgung der Gemeinschaft mit Salat, Beerenfrüchten und etwas Gemüse. Ergänzt wurden diese nährstoffreichen Beete mit nährstoffarmen Flächen (mit Kalkschotter oder Sand belegt) sowie einer Gehölzrandzone. Dieses 3-Zonen-Konzept nach Markus Gastl ermöglicht eine große Pflanzen- und damit auch Insekten- und Tiervielfalt.
Die gesamte Flächengestaltung ist durch einen kreativ-künstlerischen Ausdruck geprägt. Unterschiedliche Beetformen entstanden, wie das „Ringbeet“ mit Steinhaufen und Wassertümpel in der Mitte, „Bogenbeete“, das „Schlangenbeet“, der „Beetfluß“ (nachgeahmter Bachlauf), ein „Waage- und ein Löwenbeet“ als astrologische Zeichen, sowie ein einfaches „Linienbeet“.
2021 konnten die nährstoffreichen Ertragsbeete von April bis in den Dezember hinein die Gemeinschaft z.B täglich mit einer großen Schüssel Salat versorgen. Auch Möhren, Kartoffeln und Tomaten bereichern unser Essensangebot. In 2022 werden die Erdbeerpflanzen im “Schlangenbeet“ erste Beeren zum Naschen und für den einen oder anderen Kuchen bieten können.
Ein Schwerpunkt in 2022 soll das Ansäen von Wildblumensamen auf verschiedenen Flächen werden. Die größte dieser Flächen ist unser alter Sportplatz aus den 1960er Jahren. Dieser wurde entsiegelt und in zwei 2-tägigen Permakultur-Planungs-Workshops haben wir uns gemeinsam auf einen Basis-Entwicklungsplan geeinigt. Auf einer ca. 600 qm großen Sport- und Spielfläche wird in diesem Jahr ein Wildblumenrasen angesät. Das Saatgut dafür beziehen wir aus der Region.
Es werden dort zudem eine Bouleplatz, ein Regenwasser-Auffangbecken und Beete für Fruchtgehölze entstehen. Mehr dazu siehe Beitrag weiter oben.
Klimafahrplan für den Lebensbogen
CO2 reduzieren

Die Klimakrise kann nur durch politische Veränderung der Rahmenbedingungen aufgehalten werden. Dennoch warten wir nicht auf die Politik – wir handeln JETZT!
In der Gemeinschaft Lebensbogen haben wir uns auf unseren eigenen Klimafahrplan geeinigt. Dieser sieht vor, dass wir Jahr für Jahr die Erzeugung von CO2 schrittweise reduzieren. Einmal im Jahr schauen wir uns an, ob wir unsere Ziele erreichen oder ob nach gesteuert werden muss. Ab 2030 wollen wir CO2 neutral leben.
Der größte Hebel liegt in der energetischen Sanierung unserer Gebäude aus den 1960-iger Jahren. Diese Sanierung gehen wir jetzt an. Architekt:innen und Energie- und Fördermittelberater:innen sind beauftragt – am 4.3.2022 findet das KickOff-Meeting statt.
Um weitere auch kleinere Beiträge auszuloten, haben wir uns jeweils einen halben Tag lang zu jedem der vier Sektoren (Mobilität, Ernährung, Gebäude und Wohnen, Konsum) in denen CO2 erzeugt wird, besprochen. An einem weiteren Tag haben wir die Maßnahmen in einem Diagramm nach Durchführbarkeit und Einsparung eingeordnet.
Als einfachste, sofort umsetzbare Maßnahme kam heraus, dass die Warmwasserzirkulation, die bisher von 5 – 23 Uhr durchlief, auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft abgestimmt reduziert wurde: 6 – 10 Uhr und 18 – 21 Uhr. Am Wochenende leicht verschoben. So hat kein Mensch eine Komforteinbuße erfahren. Durch diese einfache Maßnahme sparen wir 3,3 t CO2 jedes Jahr.
Aber dies ist nur der Anfang. Weitere vereinbarte Maßnahmen für 2022 sind u.a.: Solarthermie für Warmwasser, Sommer-Außendusche, Infozettel für Gäste erstellen zu unseren Maßnahmen, Workshop „Lüften – angewandte Physik“, E-Roller nutzen, Fahrzeugpark verkleinern, „Stand-by“ Bewusstsein vitalisieren, Workshop „praktische IT Tipps“, Talent-Liste erstellen und nutzen...